Braucht es noch Banken?

Zukunftsforscher sehen Banken als entbehrlich. Sie sind schon jetzt im Zahlungsverkehr ersetzbar durch Kreditkarten, Kryptowährungen, FinTechs etc. Kreditkarten werden auch von Banken angeboten. Kritik üben Kunden an der Kreditvergabe der Banken.

Negative Einlagezinsen?

Eine stagnierende Kreditvergabe bringt den Banken eine hohe Überliquidität, die sie in oft in Wertpapieren anlegen oder bei anderen Banken bzw. der Notenbank zu meist negativen Zinsen anlegen. Das bringt zunehmend Verluste, sodass Banken größere Spareinlagen kündigen, da bei Sparbüchern w/Mündelgeldsicherheit kein Negativzins erlaubt ist. Andere Einlagen werden bereits mit hohen Gebühren und Minuszinsen belegt.

Weil Banken aus dem Zinsgeschäft kaum noch Ertrag erwirtschaften, verkaufen sie Fonds, Lebensversicherungen und diverse, oft schwer durchschaubare Wertpapiere und kassieren hier gute und sichere Provisionen. Viele dieser Produkte halten aber ihre Gewinn-Versprechen nicht, weil oft hohe Gebühren den Ertrag schmälern. Näheres s. unter Wertpapiere, Fonds, Versicherungen…

Zahlungsverkehr?

Noch braucht man Banken für den Zahlungsverkehr, weil man mit Karten, Handys und Kryptos nicht alles und überall bezahlen kann. Gesucht sind kundenorientierte Banken, die zukunftsfähig sind, Banken mit Geist und Kapital.

Vorsicht: Bankpleiten wird es immer wieder geben – trotz mehrfacher Kontrollen!

Die jüngste Bankpleite der Commerzialbank Mattersburg zeigt, dass es immer wieder Bankpleiten gibt. Nun soll ein Sicherungsfonds Spareinlagen bis zu € 100.000,– garantieren. Man rechnet mit ca. € 500 Millionen, ein Schaden, der ca. 2/3 der Bilanzsumme erreicht. Das war bisher unvorstellbar, weil bei jeder Bank jährlich Revision, Innenrevision und Buchprüfer alle Positionen bis ins kleinste kontrollieren und weil die Finanzmarktaufsicht laufend Bericht über die Veränderungen der Positionen erhält. Sind die in den Medien vermuteten, getürkten Kredite und Bankguthaben bei anderen Instituten bisher keinem Prüfer und keinem Insider in der Bank aufgefallen? Das ist kaum zu glauben.

Sogar in den hier angeführten, für jeden gegen Kostenersatz zugängigen Bankbilanzanalysen fällt beim Vergleich mit vergleichbaren Banken in Burgenland sofort einiges auf: Die Commerzialbank Mattersburg hat z. B. 2019 (auf Basis der volumensbereinigten Kennzahlen) um 26 % weniger Eigenkapital, um 50 % höhere Erträge, um 70 % höheren Sachaufwand und um unglaubliche 4.500% höhere Wertberichtigungen bei Krediten! Im Österreich-Ranking liegt diese Bank atypisch beim Faktor Unabhängigkeit auf dem 456. Rang von rund 500 Banken! Ein klares Zeichen, dass bei dieser Bank einiges nicht stimmen kann. Mit dieser jährlichen Bankanalyse mit Ranking kann man alle veröffentlichungspflichtigen Daten und Kennziffern jeder österr. Bank ablesen und sich so ein Bild über die Bonität jeder Bank machen.

Die Commerzialbank Mattersburg ist eine vergleichsweise sehr kleine Bank (Rang 99 von 556). Was aber, wenn sich in größeren Banken ähnliches ereignet. Kann ein Fonds statt ein paar Tausend Sparer dann Hunderttausende oder gar Millionen Sparer bis zu je € 100.000,– absichern? Eher nicht, denn der Fonds hat laut Medien nur € 700 Mio, die Commerzialbank braucht davon angeblich schon € 500 Mio! Eine zweite Commerzialbank würde das System überfordern! Deshalb ist es für jeden Sparer und Geldanleger sehr wichtig, sich ein Bild über seine eigene Bank zu machen. Am besten hier mit der Ö-Bankanalyse mit Ranking.

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Geld auf einem Konto (Buchgeld) ist eine Forderung gegen die Bank. Banken sollten diese Mittel (Kundeneinlagen) am besten für Kredite verwenden. Weil dies zu wenig erfolgt, kaufen Banken Wertpapiere oder geben ihren sog. Liquiditätsüberschuss an andere Banken weiter, die es wiederum ähnlich verwenden. Überschüssiges Geld landet letztlich bei der Notenbank, ebenso wie die vorgeschriebenen Mindestreserven der Banken. Doch diese Gelder sind inzwischen negativ verzinst, das schmälert die Erträge der Banken.

Vorrangig hängt die Sicherheit einer Bankeinlage von der jeweiligen Bank ab und damit von deren Schuldnern. Das können neben Kreditnehmern und Wertpapieremittenten auch andere Banken sein. Hier schlummern neben hohen Derivaten (Wetten) große Gefahren für die einzelne Bank und das Finanzwesen. Viele Kredite sind in der momentanen ausfallsgefährdet. Hohe Corona-Förderungen und spezielle Insolvenz-Schutzklauseln schützen momentan noch überschuldete Betriebe. Ob das noch länger so bleibt, wird man sehen. Jedenfalls könnte da auf manche Bank ein Problem zukommen.

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Bargeld ist – abgesehen von Inflation – sicher, weil es ein Versprechen der Notenbank darstellt, und eine Notenbank durch das Geldschöpfungsmonopol nicht Pleite gehen kann. Doch Bargeld will man abschaffen, Betrug und Schwarzgeschäfte dienen dabei als Vorwand. Freiheitsliebende Menschen bevorzugen Bargeld trotz der Vorzüge von Kreditkarten und Warnungen, Geldscheine könnten virenverseucht sein …

Der Internationale Währungsfonds empfiehlt, Barzahlungen mit einer höheren Mehrwertsteuer zu belegen, um so die Bargeld-Abschaffung zu beschleunigen. Digitale Zahlungen sind dann nachvollziehbar und die Daten verwertbar. Ohne Bargeld-Alternative könnte man stärkere Minuszinsen einführen, ein von vielen befürchteter, notwendiger Beitrag zur Finanzierung der gigantischen Schulden und öffentlichen Defizite. Dann wäre man noch mehr den Banken ausgeliefert. Die Auswahl der für seine Bedürfnisse richtigen Bank wird daher immer wichtiger!

Banken müssen Kundeneinlagen über eigene Einlagensicherungen absichern, aber die erforderlichen Mittel dazu werden erst allmählich über Jahre angespart. Inzwischen haften die Staaten, meist begrenzt mit € 100.000 pro Sparer. Doch jeder Staat wäre mit ein paar Bankpleiten überfordert. Die bisher schon sehr hohen Staatsschulden werden nun wegen der Corona-Krise weiter erhöht und lassen künftig kaum Spielraum für eventuell doch notwendige Bankrettungsprogramme. Die Werthaltigkeit des Geldes hängt bei Bankguthaben daher an der Bonität der Bankschuldner! 

Oft verteilen die Kunden größerer Einlagen auf mehrere Banken, in der Hoffnung, dass nicht alle Banken Pleite gehen. Allerdings sind die Banken untereinander stark verwoben, dass die Pleite einer oder mehrerer Großbanken die gesamte Finanzwirtschaft betrifft, wie sich vor zehn Jahren deutlich zeigte. Damals wurden in Griechenland und Island z. B. alle größeren Einlagen entsprechend abgeschöpft und zum Schuldenabbau verwendet.

Ein Einblick in die Struktur, die Sicherheit, Ertragskraft und Unabhängigkeit jeder einzelnen österreichischen Bank zeigt seit Jahren die Ö-Bankanalyse mit Bankenranking, die als offene Excel-Datei  gegen einen Kostenersatz hier angefordert werden kann. Näheres dazu siehe im Downloadbereich unter „Bankanalysen“. 

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