Auf der Suche nach einer nachhaltigen, stabilen Geldanlage:
Leben ist Veränderung, alles ist im Wandel: Tag und Nacht, Sonnenschein und Regen, Gesundheit und Krankheit, Auch die Wirtschaft schwankt zwischen Konjunktur und Rezession und Vermögenswerte ändern sich im Laufe der Zeit.
Die 3-Speichen Regel
Eine langfristig stabile Geldanlage orten Geldforscher in der 3-Speichen-Regel, einem Jahr alten Geheimnis, wonach die drei großen Anlegerklassen nicht korrelieren, sondern sich ausgleichend ergänzen. So entkommt man der Versuchung, aus momentaner Gier oder Angst hektisch zu reagieren. Deshalb haben erfolgreiche Machthaber und Kaufleute oft ihr Vermögen breit gestreut, meist in drei Teile: Grund (Immobilien), Gold (Edelmetalle) und Geld (Wertpapiere und Währungen). So wie bei einem Rad, das sich mit 3 Speichen auch in Bewegung stabil hält. Einmal sind Immobilienpreise im Steigen, ein anderes Mal die Wertpapiere und dann die Edelmetalle. In der Finanzkrise ab 2007 sind z. B. Aktien gefallen, Edelmetalle gestiegen. In den letzten Jahren sind Immobilien und Aktien gestiegen, Edelmetalle waren rückläufig. Es zeigt sich, diese drei Speichen verhalten sich insgesamt ausgleichend und stabilisierend. Wer langfristig investieren will, sollte sein Vermögen in diese Kategorien aufteilen. Dann ist immer mindestens 1 Speiche auf der Gewinnerseite und kann die anderen ausgleichen, sodass ein Totalverlust vermieden werden kann.
Die einzelnen Sparten/Speichen kann man je nach Erwartung unterschiedlich gewichten. Wenn z. B. bei Aktien und Immobilien Blasenbildungen droht, sollte man Edelmetallen übergewichten ohne die Grundausrichtung einer ausgewogenen, zukunftsorientierten 3-Teilung nicht zu verlassen.
Gold und Silber werden seit jeher wie Geld betrachtet. Vor dem Papiergeld waren meist Edelmetall-Münzen beliebtes Zahlungsmittel. Heute sind Edelmetalle eine gute Geldanlage mit steuerfreiem Zuwachs nach 1 Jahr, dazu entfällt in Österreich und Deutschland bei Gold die Mehrwertsteuer. Allerdings bleibt es den Staaten vorbehalten, Edelmetalle zu besteuern oder gar Verbote auszusprechen, wie die Vergangenheit zeigt. Ausgenommen ist die Schweiz, wo Änderungen oder Verbote einer vorherigen Volksabstimmung bedürfen.
Edelmetalle werden international gehandelt, die Preisfindung erfolgt über Börsen. Am günstigsten sind Edelmetalle in Barrenform. Für viele Menschen sind Münzen einfach und praktisch, man kann sie bei inländischen Banken und Münzhändler kaufen und verkaufen. In Deutschland gilt ab 1.1.2020 für anonyme Goldkäufe eine Grenze von € 2.000,-, in Österreich sind es noch € 10.000,–. Große Barren sind günstiger, bei Münzen kommt noch ein Prägeaufschlag dazu.
Ein gutes Angebot bietet BullionVault, eine Internet-Handelsplattform für Käufer und Verkäufer mit geringen Spannen unter 0,5 %, unabhängig von der Auftragsgröße.. Die Preise korrelieren mit den Börsennotierungen, der Handel geht rund um die Uhr und die Edelmetalle werden physisch gelagert, je nach Wunsch in Zürich, London, etc.
Nachstehende Tabelle zeigt die Preisdifferenzen bei den meisten Edelmetall-Produkten. Der Kauf von Silber ist wegen der Mehrwertsteuer in Österreich und Deutschland unattraktiv, bei Lagerung z. B. in Zürich keine Mehrwertsteuer an.
Immobilien
Immobilien haben in letzter Zeit einen hohen und stetigen Wertzuwachs erzielt. Jeder Mensch braucht zum guten Leben eine adäquate Unterkunft. Daher ist Grundlage jeder Immobilien-Anlage das eigene, möglichst schuldenfreie Haus oder die eigene Wohnung. Da spart man die Miete und ist unabhängig vom anderen Eigentümern bzw. Vermietern. Dazu kommt ein langfristig stetiger Wertzuwachs, weil Grund und Boden nicht beliebig vermehrbar sind. Vermietete Immobilien bringen oft gute Mieterträge und zusätzlichen Wertzuwachs. Allerdings müssen sie gut verwaltet werden und vieles hängt auch von der Bonität der Mieter ab. „Mietnomaden“ können großen Schaden anrichten, ebenso staatliche Eingriffe wie Mietobergrenzen, Zwangshypotheken für den Nachkriegs-Wiederaufbau oder gar Enteignung.
Bei Immobilien spielt die Lage eine besondere Rolle. Deshalb sind Top-Lagen in Städten sehr gefragt, ebenso spezielle Liebhaber-Immobilien wie z. B. am See, am Meer oder in Nobelorten. Immobilienexperten und die Österr. Nationalbank meinen aber, dass sich jetzt wegen überzogener Preise fallweise schon Blasen gebildet haben. Das erkennt man am besten, wenn die notwendige Miete nicht mehr erzielt werden kann.
Immobilien sind, wie der Name sagt, unbeweglich. Hier liegt auch der Nachteil, weil sie im Falle von Krisen, Naturkatastrophen, gesellschaftlichen Änderungen (Mietpreisobergrenzen, Enteignungen) oder Rückgang des Bedarfes ohne Ertrag rasch an Wert verlieren. Dazu kommen Erhaltungskosten und Abgaben, in anderen Ländern auch noch Zusatzabgaben für Ausländer, oder Enteignungen, die oft zu großen Verlusten bis zum Totalausfall führen.
Wertpapiere
Am besten wäre es, wenn der Geldanleger sich bei Wertpapieren selbst gut auskennt, dann kann er günstig kaufen, und wieder mit Gewinn verkaufen. Das erfordert aber Kenntnisse wie ein Profi, der sich dazu täglich damit beschäftigt und auch laufend weiterbilden muss. Das ist für die meisten berufstätigen Menschen unmöglich, sodass sich viele den Banken und Anlageberatern anvertrauten, wo Spezialisten laufend an Hand von Expertisen mit Wertpapieren handeln. Fonds haben den Vorteil, durch die Bündelung vieler Wertpapiere eine gute Streuung und damit eine Risikominimierung zu erzielen. Dabei zeigt sich eine Beimischung von Anleihen oft von Vorteil, weil sinkende Zinsen hohe Kursgewinne bringen und zudem Anleihen in Krisenzeiten stabilisierend wirken.
Für die umfangreiche Tätigkeit von Fonds und Banken fallen dementsprechend hohe Gebühren und Provisionen an. Für die Gesamt-Performance einer Geldanlage ist daher auch die Höhe dieser Nebenkosten von großer Bedeutung.
Hier einige grundsätzliche Bemerkungen zu den meist bevorzugten Fonds:
Indexfonds werden von EDV-Programmen verwaltet und sind wegen der dadurch niedrigen Spesen als die kostengünstigste Anlageform geschätzt. Dennoch haben Indexfonds auch Nachteile, die vor allem in turbulenten Zeiten gefährlich werden könnten:
· Indexfonds müssen alle im Korb enthaltenen Papiere nachbilden. Dies bedeutet, dass sogenannte Zombiefirmen (Unternehmen, die lt. Dr. Markus Krall nur dank 0-Zins überleben) den Index belasten, ebenso wie z. B. strukturell gefährdete Index-Schwergewichte oder Branchen wie z. B. Banken und jetzt auch Autos, die ein aktiv gemanagter Fonds wegen zunehmender Risiken phasenweise meiden könnte.
· Im Falle einer allgemeinen Krise mit vielen Pleiten verliert der Index-Fonds meist auch viel stärker als ein aktiv gemanagter Fonds, der noch rechtzeitig auf Alternativen umsteigen kann.
· Bei Indexfonds bildet ein Emittent den jeweiligen Index automatisch nach, es ist also meistens ein Derivat. Wird der Emittent insolvent, hat man keinen Anspruch auf die Herausgabe der (nachgebildeten) Papiere und hat daran keinen direkten Anteil. So ist trotz guter Entwicklung der im Index enthaltenen Papiere womöglich alles verloren.
Aktiv Gemanagte Fonds:
· Die Fondsmanager sind bestrebt, den Fonds rasch zu puschen, um als Nr. 1 Neukunden zu gewinnen. Die dabei eingegangenen Risiken gehen stets zu Lasten des Kunden. Manager, Fonds, Banken und Verwalter gewinnen immer, nämlich durch Provisionen, Ausgabeaufschläge, Managementgebühren, Depotgebühren, Bank- und Prüfungsspesen etc.
· Die jeweiligen Fonds-Bestimmungen legen fest, welche Quoten an Aktien, Derivaten, Anleihen, Immobilien, Edelmetalle etc. ein Fonds halten muss. So wird z. B. festgelegt, dass der Fonds maximal/minimal 40 % Aktien, 40 % Anleihen und den Rest Bankguthaben halten darf. Das ist als Schutz für den Anleger gedacht, damit der Fondsmanager nicht zu viel riskiert bzw. bei zu wenig Risikobereitschaft Chancen verpasst. Diese Quoten-Festlegung ist für den Normalfall gut, denn der Anleger wählt ja zwischen chancenreichen/riskanten bzw. defensiven Fonds. Das hat in Krisenzeiten enorme Nachteile, wenn z. B. gute Kaufgelegenheiten versäumt werden, weil die Quote schon erreicht ist, umgekehrt auch bei fallenden Aktien nicht umgeschichtet werden darf. Also eine selbst gebastelte, teuflische Falle, weil man in Krisenzeiten den Fonds nicht mehr richtig steuern kann und dem Untergang der ganzen, einmal in guten Zeiten fixierten Quote tatenlos zusehen muss.
· Leider haben die meisten Fonds auch sehr hohe Gebühren. Oft werden bei (einmaligen) Ausgabeaufschlägen bei überhöhten 5 %, verlockend hohe Rabatte gewährt, um ein außerordentliches Entgegenkommen zu signalisieren und so einen raschen Abschluss zu erleichtern. Der größte Brocken aber sind die jährlichen Management- und sonstigen Gebühren, oft weit mehr als 3 % pro Jahr, die dann nicht nur den Großteil der Erträge aufbrauchen, sondern in vielen Fällen bei sinkenden Erträgen hohe Verluste verursachen. Dazu kommen oft sehr hohe Kosten für An- und Verkäufe von Wertpapieren, sodass oftmaliges Umschichten ebenso alle Erträge vernichtet nach dem Motto: Hin und her macht Taschen leer!
Aktiv gemanagte Fonds sind dann am besten, wenn der Fondsmanager möglichst freie Hand hat und das Geld so verwaltet, als wäre es sein eigenes. Daher bevorzuge ich Fonds, wo ein hoher Anteil am Fondsvermögen direkt dem Manager selbst zuzurechnen ist, der in eigenem Interesse auf niedrige Kosten achtet und auch eigenes Geld verliert, wenn etwas schiefgeht. Eine bessere Garantie gibt es normaler Weise nicht!
Depotbanken:
Banken bieten Wertpapiergeschäfte und Wertpapierdepots an. Vor einer Entscheidung sollte man sich immer mehrere Angebote einholen, um die Gebühren vergleichen zu können. Unvergleichbar günstig sind Wertpapierbanken im Internet, die jedoch keinen persönlichen Service bieten können. Wer dazu noch über eine Experten-Plattform Sonderkonditionen nützen kann, reduziert die Gebühren nochmals deutlich. Also heißt die Entscheidung: Hoher Service mit hohen Gebühren, oder kein Service, aber günstig?
Der Ausweg:
Ein guter Berater könnte hier mit gutem Service die Administration übernehmen und bei angemessener, individueller Honorarrechnung für den Anleger viel Geld sparen.
Kombination Versicherung und Wertpapiere (Fondspolizzen)
Eine spezielle Form der Vorsorge wurde unter dem Namen Fondspolizze entwickelt. Bei zunehmender Überalterung der Bevölkerung scheint die staatliche Rente gefährdet, sodass Versicherungen mit Sparplänen eine steuerfreie Zusatzpension anbieten. Diese privaten Zusatzpensionen werden durch Steuerfreiheit aller Zuwächse und Auszahlungen gefördert. Dafür zahlt man z. B. in Österreich einmalig eine Versicherungssteuer von 4 %. Kritisch betrachten sollte man die in vielen Polizzen angepriesenen „Garantie“ der „Sparbeiträge“. Darunter versteht man umgangssprachlich meist die Einzahlungen. Tatsächlich werden aber von den Einzahlungen oft sehr hohe Kosten und Gebühren abgezogen wie Versicherungssteuer, Abschlusskosten, hohe Verwaltungs- und Vertriebskosten. Der so geschrumpfte „Sparbeitrag“, wird dann in Fonds veranlagt, wodurch wiederum hohe Gebühren anfallen, sodass nach zig Jahren kaum ein Gewinn verbleibt und in manchen Fällen sogar Verluste entstanden sind.
Dank einer für Aussenstehende unglaublichen Kostenkaskade musste man z. B. bei Versicherungs-Fondspolizzen nach 10 Jahren trotz Garantie teilweise bis zu 40 % Verlust hinnehmen. Bei einer freien Veranlagung in Aktien und Anleihen konnte man in den letzten 10 Jahren (ohne Spesen) vergleichsweise ca. 50 % Gewinn erwirtschaften. Nicht zu überbieten im negativen Sinn ist eine Polizze bei der Vienna Life Assurance Liechtenstein: Ein Einmal-Erlag von € 25.000,– wurde in 12 Jahren via Fondsveranlagung dank üppiger, mehrfacher Gebühren derart belastet, dass nichts mehr übrig blieb. Nun hat man den Kunden aufgefordert, die Polizze zu übermitteln, damit sie – weil völlig wertlos – von der Versicherung vernichtet werden kann. Eine unglaubliche Wertvernichtung von 100 % aus einer Kombination zwischen Versicherung und Fonds!
Auf Grund zahlreicher Klagen wurden nun Versicherungen zum Schadenersatz verurteilt, weil bei Vertragsabschluss entsprechende Aufklärungen versäumt wurden. Dies bedeutet aber lediglich, dass der Kunde seine Einzahlungen abzüglich der Versicherungssteuer, somit trotz langer Laufzeit maximal 96 % der Einzahlungen zurückbekommt. Nur bei nachgewiesenen, intransparenten Kosten bestünde die Möglichkeit einer Rückabwicklung, also Rückzahlung aller Einzahlungen plus 4 % Zinsen. Dazu haben aber viele Versicherungen bisher in kleingedruckten Bedingungen oft juristisch ausreichend vorgesorgt.